Mein Weg ins Lehramt an beruflichen Schulen

Veröffentlicht am Dienstag, 28.03.2023 | Markus Lautenbacher

Kategorien: Elektrotechnik | Unsere Schule

Mein Weg ins Lehramt an beruflichen Schulen

Vormittags recht und nachmittags frei haben, dieses Klischee über Lehrkräfte hat wohl jeder schon einmal gehört. Dass diese Aussage ganz und gar nicht stimmt, durfte ich die letzten beiden Jahre am eigenen Leib erfahren. Nach meinem Studium an der Technischen Universität München verschlug es mich in meinem ersten Referendariats-Jahr (Februar 2021 bis Februar 2022) an meine Seminarschule in Rosenheim. Bereits im November 2021 erfuhr ich, dass meine nächste Station die Berufsschule I in Deggendorf sein wird. Gespannt machte ich mich auf den Weg zu einem ersten Treffen mit meinem Betreuungslehrer Matthias Niedermeier und dem Fachbetreuer der Elektroabteilung Christian Wagner. Dort wurde ich sehr nett empfangen und die mir zugeteilten Themen wurden abgesteckt.

Im Februar 2022, eine Woche vor den Faschingsferien, war es dann so weit. Ich betrat erstmals als Referendar im zweiten Jahr die Deggendorfer Berufsschule. Ich war sehr begeistert von der modernen Optik und den großzügigen Fachräumen der Elektroabteilung. Auch die Schüler waren gespannt, wer denn „der neue Lehrer“ ist, der mitten im Jahr den Unterricht in Steuerungstechnik, Gebäudetechnik, Kommunikationstechnik und Informationstechnik übernimmt.

So beginnt mein Jahr in Deggendorf mit vielen Ungewissheiten und Fragen, aber auch mit einer Gewissheit: Die Lehrprobe steht in den nächsten Monaten an.

Doch davor war noch einiges zu tun: Unterricht vorbereiten, Namen lernen, Klassen und Räume kennenlernen, ein Fach und eine Jahrgangsstufe auswählen und vieles mehr.

Die Zeit verging wie im Fluge und schon war der Mai gekommen. Mein Betreuungslehrer Matthias Niedermeier kommt vor Unterrichtsbeginn auf mich zu und sagt mit einem Augenzwinkern: „Du hosd heid an Termin beim Chef.“ Jeder Referendar weiß, was das heißt. Die Lehrprobe wird eröffnet. Ab jetzt hat man eine Woche Zeit die Lehrprobe minutiös durchzustrukturieren. Das Arbeitsblatt muss auf jede Kleinigkeit hin analysiert werden und diese wichtigen 90 Minuten gestaltet man zu einer möglichst perfekten Unterrichtseinheit. Es gilt eine passende und realistische Lernsituation zu finden und diese mit den Inhalten und Arbeitsschritten der Schülerinnen und Schüler abzustimmen. Die arbeitsreiche Woche verging und der Tag der Lehrprobe war gekommen. Die Klasse EEG11B war gut darauf vorbereitet. Die Schüler haben mir während meiner Unterrichtseinheit sehr geholfen und sich von ihrer besten Seite gezeigt. Nach der Lehrprobe fiel eine große Last von meinen Schultern. Das Referendariat ist fast geschafft. Nur noch die mündlichen Prüfungen hinter sich bringen und schon ist man bereit für das Leben als Berufsschullehrer.

Ab Februar 2023 komme ich an die Berufsschule 1 in Traunstein. Ich fühle mich durch mein Jahr in Deggendorf sehr gut auf meine kommenden Herausforderungen vorbereitet.

Ich möchte diese Gelegenheit nutzen um mich bei allen Kolleginnen und Kollegen der Elektroabteilung (und natürlich auch der Friseurabteilung, wo ich Deutsch unterrichten durfte) für die hilfsbereite, kollegiale Art und für dieses großartige zweite Referendariats-Jahr zu bedanken.

Vor allem möchte ich meinem Betreuungslehrer Matthias Niedermeier danken. Du warst mir in diesem Jahr ein großes Vorbild und ich konnte viel von dir lernen. Jeder Referendar kann froh sein, wenn er einen Betreuungslehrer wie dich bekommt.

Vormittags recht und nachmittags frei haben. Dieses Klischee kann ich nicht bestätigen, aber Berufsschullehrer sein, ist dennoch der beste Beruf, den ich mir vorstellen kann.

Ciaran Hoey

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 Matthias Niedermeier und Ciaran Hoey