BGJ-Holz fertigt Auftrag “Sushi-Brett” für die Berufsvorbereitung

Veröffentlicht am Dienstag, 01.02.2022 | Markus Lautenbacher

Kategorien: Unsere Schule

Es ist angerichtet. BGJ-Holz fertigt Auftrag “Sushi-Brett” für die Berufsvorbereitung

Der Unterricht im BGJ-Holz ist in Projektarbeiten organisiert, um sich unter annähernd realen Bedingungen mit neuen fachlichen Inhalten auseinander zu setzen. Schon lange existierte die Idee, wieder ein Projekt von Schülern für Schüler fachschaftübergreifend durchzuführen.

Nach Zeiten von Lockdown und Distanzunterricht war es in diesem Schuljahr wieder möglich, dies zu realisieren. Unter der Leitung von OStR Martin Rieder war es im Rahmen des Lernfelds 1 Aufgabe, Sushibretter für die Abteilung der Berufsvorbereitung anzufertigen, damit diese im Unterricht als Sushi- und Anrichtbretter Verwendung finden können.

Sushibrett 2

Nach einer kurzen Abklärung, welche Anforderungen an das Werkstück von unserem Kunden gestellt werden, machten sich fünf Gruppen daran, entsprechende Entwürfe für eine Produktpräsentation zu entwickeln. Hierzu wurden noch im Unterricht fachliche Inhalte und Ausführungsdetails wie Flächensicherung, Oberflächenbehandlung, Pflege, Verschnittberechnungen, Zeit-und Kostenschätzung sowie eine Kalkulation thematisiert. Wenige Tage später wurden daraufhin unsere Kundinnen, die Lehrkräfte Larissa Karg und Valentina Liebl zu einer Produktpräsentation eingeladen, die fünf verschiedene Entwürfe umfasste. Wenig später war der finale Entwurf beschlossen: Feinporige Hölzer, die den hygienischen Anforderungen gewachsen sind und die Lebensmittel toll hervorheben, sollten es sein. Ein dunkler Nussbaum mit hellen Gratleisten aus Birkenholz als Kontrast sollte das Wunschmaterial werden. Nach Anfertigung der notwendigen Fertigungsunterlagen wie Schnittzeichnungen, Arbeitsablaufplänen und CNC-Programmierungen machte man sich sofort ans Werk. Unter Anleitung von FOL Thomas Peintinger und FOL Günter Mehrl wurden nun die Schüler mit reichlich praktischem Know-how versorgt. Die Nussbaumbretter wurden gesäumt, gehobelt und verleimt. Damit sich später die Bretter nicht verziehen und verwinden, sollte eine Gratleiste für die notwendige Stabilität sorgen. So wurde mit Hilfe der CNC ein sog. Gratgrund eingefräst. Die passenden Gratfedern wurden anschließend auf handwerkliche Art und Weise in Handarbeit auf den Zehntelmillimeter eingehobelt, damit diese stramm sitzen.

Hier kam so mancher Schüler an seine Grenze und brauchte einen zweiten Anlauf, um die entsprechend geforderte Qualität für unseren Kunden abliefern zu können. Schließlich gelang jedem Schüler jedoch ein tolles Werkstück. Vertiefungen für Ess-Stäbchen und Sojasoße wurden noch mit der CNC-Maschine eingefräst. Nach dem letzten Feinschliff wurden die Bretter noch mehrmals mit Rapsöl behandelt, um für dauerhaften Schutz und Alltagstauglichkeit zu sorgen.

Sushibrett 1

Nach anstrengenden Stunden wurden sämtliche Holzreste in der Werkstatt gesammelt, um einen möglichst realistischen Verschnitt nachvollziehen zu können. Kaum zu glauben, dass fast 200% der Fertigmenge in der Absaugung oder in der Brennholzkiste landet, um ein qualitativ hochwertiges Produkt abliefern zu können. Dieses Wissen und eine Fertigungszeitschätzung einbeziehend waren die Schüler trotzdem sichtlich überrascht, dass unser Sushibrett für einen Endkunden ca. 300 Euro kosten müsste, wenn diese nicht in großen Stückzahlen, sondern einzeln angefertigt werden würden. Umso wichtiger war es dann, dieses Wissen über den Fertigungsaufwand, die wahrscheinlichen Kosten und noch letzte Pflegetipps bei einer finalen Übergabe an den Mann bzw. die Frau zu bringen. Interessiert und erfreut nahmen die Schülerinnen und Schüler die Sushibretter entgegen und die Neugierde auf unseren tollen Beruf des Schreiners war bei dem ein oder der anderen geweckt. Unsere Einladung zu einem Besuch in unserer Werkstatt oder sogar zu einem weiteren gemeinsamen Projekt steht!                 

 

OStR Martin Rieder