Söder Ehrengast bei der Einweihung der Berufsschule I – Neubau für 62 Millionen Euro

Veröffentlicht am Dienstag, 13.07.2021 | Peter Wollinger

Kategorien: Unsere Schule

„Ein klares Zeichen der Wertschätzung“       

Deggendorf. Schon im Februar ist der Neubau der Berufsschule I bezogen worden – doch eine Einweihung war damals undenkbar. Und die Schüler waren auch nicht in der Schule, sondern im Distanzunterricht. Deshalb zeigte der gestrige Vormittag, wie sehr sich die Lage mittlerweile gebessert hat: Während in den Klassenzimmern und Werkstätten Unterricht war, wurde in der Pausenhalle die Einweihung gefeiert. Als Ehrengast und Festredner war Ministerpräsident Markus Söder gekommen.

Natürlich ging es in Söders Ansprache immer wieder auch um Corona. Etwa, als er den Schülern ein Kompliment machte: „Corona hat gezeigt, welche Kraft in dieser Generation steckt.“ Die jungen Leute hätten sich „großartig verhalten in dieser schweren Situation“, viel geleistet und gezeigt, „wie viel Mut und Ideenreichtum“ da sei. Söder: „Deshalb sind wir ihnen schuldig, die Bedingungen für ihre Ausbildung so gut wie möglich zu gestalten“.

Söder 1Es sei viel von Unis, Hochschulen oder davon die Rede, wie das Abitur ausgefallen sei, stellte Söder fest. „Wenige reden darüber, dass eine der ganz großen Stärken Bayerns die duale berufliche Bildung ist.“

Genau darauf wies auch Schulleiter Ernst Ziegler in seinem Grußwort hin. Die Pandemie habe gezeigt, „wie zentral wichtig Bildung für unsere Gesellschaft ist“. Er habe aber den Eindruck, so Ziegler, dass die Berufsschulen bei den Debatten über Bildung „nicht immer so präsent“ seien. Dabei sei die berufliche Bildung „entscheidend für die Wirtschaftskraft unseres Landes“. An den Ministerpräsidenten gewandt sagte Ziegler: „Ihre Anwesenheit werten wir als ein klares Zeichen der Wertschätzung. Sie geben damit ein Statement ab, wie wir es uns besser nicht wünschen können.“

Landrat Christian Bernreiter lieferte in seiner Begrüßung die Fakten zum Neubau. 62 Millionen Euro hat der Landkreis investiert. Die Berufsschule I sei mit Abstand der teuerste Schulbau des Landkreises, von denen es nicht wenige gibt. Allein in seiner Amtszeit seien bislang sieben Schulprojekte für zusammen 200 Millionen Euro vollendet worden, so Bernreiter, und mehrere große stehen noch an.

Der Anfang des nun eingeweihten Neubaus liegt schon zwölf Jahre zurück: Im Jahr 2009 beschloss der Kreistag eine Generalsanierung des Schulzentrums. Ende 2012 entschied man sich aus wirtschaftlichen Gründen für einen Neubau. Der erste Bauabschnitt, das Robert-Koch-Gymnasium, wurde im Sommer 2017 fertig. Da liefen die Planungen für die Berufsschule bereits seit zwei Jahren. Nach dem Umzug wurde das alte Gymnasium abgerissen und an dessen Stelle im März 2018 der Neubau der Berufsschule I begonnen. Ganz neu ist die übrigens noch nicht: Nach dem Neubau von Wirtschaftsschule und Kaufmännischer Berufsschule folgt zur Mitte des Jahrzehnts noch ein kleinerer zweiter Teil der gewerblich-technischen Berufsschule I. Bernreiter verwies darauf, dass der Landkreis das Großprojekt nur stemmen kann, weil der Freistaat einen „einmaligen Fördersatz“ von 64 Prozent der förderfähigen Kosten zugesagt hat. An den Verhandlungen war Söder als Finanzminister beteiligt. Nebenbei merkte der Landrat freilich an, dass 64 Prozent der förderfähigen Kosten heißt: Von 62 Millionen Euro, die der Landkreis investiert, bekommt er 25 Millionen vom Freistaat. Bernreiter dankte der Hochbauverwaltung des Landratsamts. Mit „großem Herzblut und Sachverstand“ seien der frühere Leiter Rudolf Hahn und dessen Nachfolger Martin Bügler sowie Architektin Brigitte Strohmaier bei der Sache gewesen. Für die Architekten und Planungsbüros sprach Andreas Münzhuber von der Regensburger Dömges Architekten AG, der Projektleiter und stellvertretender Bauleiter war. Die Segnung nahmen der katholische Stadtpfarrer Franz Reitinger und der evangelische Pfarrer Bernhard Schröder vor. Unter den Gästen begrüßte Bernreiter Wissenschaftsminister Bernd Sibler, Staatssekretärin Rita HaglKehl, Regierungspräsident Rainer Haselbeck, den Bundestagsabgeordneten Thomas Erndl, OB Christian Moser sowie dessen Vorgängerin Anna Eder und als Vertreter der Wirtschaft IHK-Vizepräsident Anton Fink, Bereichsleiter Wolfgang Reif von der Handwerkskammer und stellvertretenden Kreishandwerksmeister Erwin Reith.

Bericht von Stefan Gabriel in der Deggendorfer Zeitung vom 03. Juli 2021