Plyometrieboxen für den Sportunterricht

Veröffentlicht am Donnerstag, 11.04.2019 | Peter Wollinger

Kategorien: Bau - Holz - Farbe | Allgemeinbildender Unterricht

Was hat Sport mit Holztechnik zu tun?

So einiges würde ich sagen. Im laufenden Schuljahr 2018/19 plante und fertigte die BGJ 10 Holztechnik im Rahmen des Lernfeldunterrichts für den Fachbereich Sport, 14 sogenannte Plyometrieboxen für das functional Training im Sportunterricht an.
Aus einer Idee von Sportlehrer Tom Kraus und einem Gespräch mit dem zuständigen Fachlehrer der Holztechnik, Thomas Peintinger, entstand sofort Begeisterung.
Das Projekt „Plyometrieboxen für den Sportunterricht war geboren und deren Umsetzung wurde unverzüglich in Gang gesetzt.

Was sind Plyomtrieboxen und Plyometrietraining?

Eine Plyometriebox ist im Grunde genommen eine sehr stabile Holzbox mit drei verschieden Höhen (22, 24 und 30 inch) mit deren Hilfe ein funktionales, koordinatives und plyometrisches Training gemacht werden kann. Ein solches Training hat zum Ziel die Sprungkraft und Schnellkraft des Trainierenden zu erhöhen. Zusätzlich kommt hinzu, dass je nach Training bestimmte Übungen zu einer Verbesserung der Koordination und Kondition führen. In der Regel kommt es auch zu einer besseren Flexibilität und kürzeren Reaktionszeiten beim Sportler. Besonders interessant ist plyometrisches Training für Sportler, bei denen es auf Sprungkraft oder Explosivität ankommt, wie z.B. beim Basketball, Fußball, Handball, Kampfsport und vielen Leichtathletik Disziplinen. Mit plyometrischem Training soll in erster Linie die Sprungkraft im Unterkörper und die Wurfkraft im Oberkörper verbessert werden. Da nicht nur Muskeln, sondern Sehnen und Bänder beansprucht werden, können diese bei regelmäßigem Training gestärkt werden. Dadurch wird das Risiko für Verletzungen beim Sport, sowie auch im Alltag drastisch minimiert.

Einfache Einrichtungsgegenstände planen und herstellen?

„Die Schüler entwerfen, planen und fertigen einfache Einrichtungsgegenstände. Hierbei bringen sie die ästhetischen und funktionalen Anforderungen mit den technisch-konstruktiven Erfordernissen in Einklang.“

Unter dieser Vorgabe des Lernfeldes 6 aus dem Lehrplan BGJ Holztechnik besuchte Sportlehrer Tom Kraus als „Auftraggeber“ den Unterricht der BGJ 10 und stellte eine Plyometriebox vor. Im Kundengespräch wurden die Anforderungen an die Box praktisch gezeigt, ausgiebig erläutert und diskutiert.

 

Plyobox 2

Die weitere Umsetzung des Projekts fand dann unter dem Coaching von den Lehrern Thomas Peintinger, Martin Rieder und Günter Mehrl im theoretischen sowie praktischen Fachunterricht statt. Nach der Fertigstellung eines Prototyps wurde nochmal ein Fachgespräch mit dem Kunden in der Holzwerkstatt durchgeführt. Nach dieser „Endabnahme“ durch den Kunden ging der Kundenauftrag dann in die Serienproduktion.
Für die Übergabe der 14 Boxen und somit den Abschluss des Projekts wurde eine „plyometrische Sporteinheit“ mit den Schülern der BGJ 10 in der Sporthalle der BS I Deggendorf terminiert.

 

Plyobox 1

Der Tag der Wahrheit

Am 5. April 2019 war es dann soweit. Die Übergabe und der erste Härtetest für die Plyometrieboxen, wie auch für die Schüler der BGJ 10 fand statt. In einer kurzen Rede und unter Beisein der stellvertretenden Schulleiterin Angela Saller und dem Sportfachbetreuer Frank Löser übergab der Sprecher der BGJ 10 die Boxen an den Projektinitiator und Auftraggeber Tom Kraus.
Danach kam der praktische Härtetest. In einer 60 min „plyometrischen Sporteinheit“ in Form eines BodyCROSS©-Zirkels wurde das Material und die Schüler auf Herz und Nieren von den Sportlehrern Tom Kraus und Frank Löser geführt, überprüft und für „top“ eingestuft.

 

Plyobox 3

Fazit

Ein Schüler nach dem cool down: „Das war echt cool. Wann machen wir sowas wieder?“
Was soll ich sagen … immer wieder gerne. Mir hat es auch großen Spaß gemacht und ich persönlich denke, dass dieses Projekt ein mega Erfolg war.
Nicht nur für mich, weil meine Idee verwirklicht und perfekt umgesetzt wurde.
Nicht nur für den Fachbereich Sport, weil wir ein super Sportequipment in einer nicht käuflichen Qualität für den Sportunterricht bekommen haben.
Nicht nur für die Schüler der BGJ 10, weil sie den Sinn ihrer Arbeit von Anfang bis Ende „erleben“ und „erfühlen“ konnten.
Nein, für die ganze Schulfamilie der BS I Deggendorf. An diesem Projekt hat man gesehen, dass wenn man über den eigenen Tellerrand sieht, miteinander redet und zusammenarbeitet, wirklich so manches möglich sein kann.

Vielen Dank für die perfekte Zusammenarbeit, immer wieder gerne.

Tom Kraus