Leistungswettbewerb für Elektroniker in Shanghai

Veröffentlicht am Mittwoch, 17.05.2017 | Peter Wollinger

Kategorien: Elektrotechnik | Aktivitäten

Fremde Kultur, feuriges Essen, unbekannte Arbeitsmethoden

„Der direkte Kontakt mit den chinesischen Schülern ermöglichte uns einen tiefen Einblick in deren Arbeits- und Lebensalltag. Schwierige Situationen, wie die Kommunikation und das unbekannte technische Equipment, stellten uns anfänglich vor große Herausforderungen, die wir erfolgreich gemeistert haben. Nicht zuletzt deswegen war es eine sehr interessante Reise mit vielen Einblicken in eine fremde Kultur und die damit verbundenen wertvollen Erfahrungen.“ Das ist das Resümee des Schülers Daniel Schreiner aus der Klasse Elektroniker für Geräte und Systeme 12A. Er war einer der Teilnehmer am Berufsbildungswettbewerb in Shanghai.

Auf Einladung des STIEI, des Shanghai Technical Institute for Electronics and Information, nahmen an diesem Projekt neben Daniel auch seine Klassenkameraden Lisa Kuchl und Martin Emlinger sowie die Schüler Korbinian Hausler und Christoph Kirschner, Elektroniker für Betriebstechnik der Klasse 12A, beziehungsweise 11B, teil. Begleitet wurden sie vom zuständigen Lehrer StR Christian Leitl und, als Vertreterin der Schulleitung, von StDin Angela Saller.

Nach drei Tagen der Vorbereitung am STIEI waren zwei Reisetage für den Wettbewerb und zwei Tage für ein kulturelles Rahmenprogramm reserviert. Bei der Einarbeitung in die Thematik erhielten die deutschen Gäste Unterstützung durch chinesische Betreuungslehrer. Sie schlossen aber auch rasch Freundschaft mit chinesischen Studenten und pflegten einen regen Austausch mit ihnen. Martin Emlinger: „Wir hatten einige Hürden zu überwinden. Das chinesische Tastaturlayout und die Menüführung haben uns an den Rand der Verzweiflung gebracht. Auch die Kommunikation, sei es auf Englisch oder durch den Dolmetscher, hatte sich als relativ schwierig erwiesen. Trotzdem haben wir das Beste aus der Situation gemacht und, auch dank der guten Zusammenarbeit, rasch gelernt, uns in einer völlig fremden Arbeitsumgebung zu behaupten.“, fasst Martin Emlinger seine Eindrücke zusammen.

Der eigentliche Wettbewerb fand größtes Medieninteresse: Insbesondere „Vice President“ Angela Saller war gefragte Interview-Partnerin für lokale Zeitungen, Radio- und Fernsehanstalten. Die Lehrer wurden von der stellvertretenden Bürgermeisterin der 25-Millionen-Einwohner-Stadt Shanghai im Rahmen ihres Messerundgangs persönlich per Handschlag begrüßt.

Die Aufgabe im Rahmen des Projekts „elektrotechnische Instandhaltung“ bestand darin, in einem Installationskäfig eine Ausschaltung und eine Wechselschaltung in möglichst kurzer Zeit aufzubauen. Dazu gehörten auch eine Unterverteilung und eine Hauptverteilung. Für das Projekt Elektronik waren die Aufgaben Programmierung eines Microcontrollers, Erstellung des Platinen-Layouts, Löten einer SMD-Schaltung und Fehlersuche zu bewältigen. 

Shanghai Wettbewerb SchneiderDaniel Schreiner an seinem Arbeitsplatz

 

Lisa Kuchl kommentiert den Ablauf des Wettbewerbs: „Beim Starlight-Wettbewerb für die Elektroniker musste ich mit einer für mich fremden Programmieroberfläche zurechtkommen. Dennoch gelang mir die Umsetzung im Wettbewerb sehr gut.“ „Trotz der wenigen Informationen, die wir im Vorfeld erhalten haben, und der kurzen Vorbereitungszeit in Shanghai sind wir gut in den Wettbewerb gestartet.“, stellt ihr Kollege Korbinian Hausler fest. „Die größten Herausforderungen waren die Aufgabenstellungen in chinesischer Sprache, die Anwendung fremder Arbeitsmethoden und die Einhaltung chinesischer Normvorschriften. Letztlich haben wir unser Ziel aber souverän erreicht: Alle Lampen haben geleuchtet, aber nicht gebrannt.“ Medien und Betreuer waren begeistert von der sorgfältigen und genauen Arbeitsweise der deutschen Gäste. Diesen wurde als Lohn für exzellentes Arbeiten und die erzielten Leistungen eine Urkunde überreicht.

Die Zeit ihres Aufenthalts in China nutzte die Reisegruppe auch, zumindest einen kleinen Eindruck von dieser für sie fremden Kultur zu gewinnen. Und so besichtigten sie ein altes Fischerdorf, die Uferpromenade „The Bund“, mit Blick auf die Skyline von Shanghai und einen buddhistischen Tempel. Die moderne Seite Shanghais lernten sie bei ihren Fahrten auf das zweithöchste Gebäude der Welt, den Shanghai Tower, und das zweihöchste Gebäude der Stadt Shanghai, den World Financial Tower, wegen seiner äußeren Form und dem großen Durchbruch in der Fassade umgangssprachlich „Flaschenöffner“ genannt. „Die fremde Kultur, feuriges Essen, unbekannte Arbeitsmethoden und neue Gesichter, all dies und vieles mehr machten unsere Reise in den fernen Osten aus und sie für uns unvergesslich.“ fasst Christoph Kirschner seine Eindrücke zusammen. Die Schüler haben als Botschafter die für Deutschland typische duale Ausbildung in Shanghai hervorragend repräsentiert.

Nach dem 12-stündigen Rückflug in die Heimat wurden die Reisenden an der Deggendorfer Berufsschule mit einem ausgiebigen Weißwurstfrühstück willkommen geheißen. Im Rahmen dieses Arbeitsessens schilderten die Schüler der Schulleitung ihre Eindrücke.

Angela Saller, Christian Leitl