Car-Instrukteure informieren unsere Schüler

Veröffentlicht am Mittwoch, 15.04.2020 | Peter Wollinger

Kategorien: Allgemeinbildender Unterricht

Alkohol am Steuer – niemals!      

Alkoholeinfluss war 2018 bei 4,5 % aller Unfälle mit Personenschaden eine der entscheidenden Unfallursachen. Allerdings starben 7,5 % aller tödlich verletzten Verkehrsteilnehmer in Deutschland infolge eines Alkoholunfalls, das heißt, jeder dreizehnte. Diese Zahlen belegen, dass Alkoholunfälle sehr schlimme Folgen nach sich ziehen. Bereits eine geringe Alkoholkonzentration im Blut führt bei jungen Fahrern und Fahranfängern zu einer deutlichen Steigerung des Risikos, denn ihr gerade erworbenes fahrerisches Können ist noch vornehmlich durch kontrollierende Handlungen bestimmt und wenig über Automatismen gesteuert.

Alkohol 2Um unsere Schüler auf diese Gefahren hinzuweisen, wurden an insgesamt vier Terminen jeweils 90-minütige Informationsveranstaltungen für insgesamt 14 Klassen, in denen die Schüler überwiegend schon einen Führerschein besitzen, angeboten. Die drei Car-Instrukteure Jürgen Reithmeier, Karl-Heinz Müller und Günter Losse vom Bund gegen Alkohol und Drogen im Straßenverkehr (BADS), klärten unsere Schüler bezüglich der Gefahr von Alkohol und Drogen im Straßenverkehr auf.

Zu Beginn der Veranstaltung wurde ein kurzes Video gezeigt, das bei den Teilnehmern große Betroffenheit auslöste: Eine junge Frau, die von einem Discobesuch nüchtern nach Hause fährt, wird in einen Verkehrsunfall verwickelt. Dieser wird von einem betrunkenen jungen Mann verursacht. Die junge Frau stirbt. Ihre letzten Gedanken gehen als WhatsApp an ihre Mutter. Anschließend wurden die Schüler mit Hilfe von Unfallstatistiken, Zeitungsartikeln und Fotos von Unfällen weiter für die Thematik sensibilisiert.

AlkoholDie Referenten vermittelten zudem Wissen über unterschiedliche Faktoren, die die Auswirkungen von Alkohol und anderem Drogenkonsum beeinflussen. Als Beispiele seien das Geschlecht, der momentane Gesundheitszustand oder die Begleitumstände beim Missbrauch genannt. Auch die einschlägigen rechtlichen Regelungen führten die Experten an.

In der zweiten Hälfte des Vortrags wurde ein eigens vom BADS entwickelter Fahrsimulator eingesetzt. Zur Finanzierung werden Bußgelder, die für Fahrten unter Alkoholeinfluss erhoben worden sind, sinnvoll eingesetzt. Als Neuerung verfügt das Gerät über Hard- und Software, die den Fahrersitz mitbewegt und ein Smartphone, das zur gezielten Ablenkung der Fahrer dient.

Durch die Einstellung bestimmter Parameter von 0,5 bis 1,6 Promille können verlangsamte Reaktionszeit sowie die Einengung des Sichtfeldes des Fahrers („Tunnelblick“) simuliert werden. Die Benutzer erhalten auf diese Weise eine Vorstellung davon, wie sich ihr Wahrnehmungsvermögen und ihre Fahrtauglichkeit unter Alkoholeinfluss nachteilig verändern, wodurch es zu gefährlichen Situationen oder Unfällen kommen kann. Die Fahrt wird, um alle Teilnehmer mit einzubinden, für die ganze Klasse gut sichtbar mittels Beamer auf eine Leinwand projiziert.

Mein besonderer Dank gilt dem Geschäftsführer der Landessektion Bayern-Süd Anton Kappenschneider dafür, dass er diese Veranstaltung an unserer Schule ermöglicht hat, und ich hoffe auf eine Weiterführung im nächsten Jahr. Zudem danke ich den Instrukteuren für ihre engagierten Vorträge. Aus Nachfragen mit Schülern und Kollegen ging hervor, dass ihre Vorträge immer bestens angekommen sind.

Markus Lautenbacher

Die Fotos zeigen die Referenten Karl-Heinz Müller (Titelbild), Jürgen Reithmeier und Günter Losse.