Die Corona-Pandemie im Allgemeinbildenden Unterricht

Veröffentlicht am Montag, 11.05.2020 | Peter Wollinger

Kategorien: Allgemeinbildender Unterricht

Shutdown, Hamstern, Psychohygiene und Resilienz       

Das Corona-Virus hat zu einer weltweiten Katastrophe geführt. Alle Menschen erfahren eine Situation, die völlig neuartig und auf unterschiedliche Arten bedrohlich ist. Auf Grund der Pandemie ist ein Shutdown mit allen bekannten Konsequenzen erfolgt. Jede und jeder von uns hat erlebt, wie viele Selbstverständlichkeiten unseres Lebens auf einmal nicht mehr selbstverständlich waren und wohl auch noch länger nicht sein werden.

Mit der Einführung der Lernplattform „Microsoft Teams“ war es möglich, einigen Klassen Informationen zur Verfügung zu stellen. Dabei ging es nicht darum, wissenschaftliche Erkenntnisse über das Virus selbst weiterzugeben. Im Fokus stand die lebenspraktische Frage, wie wir jetzt mit der „neuen Normalität“ umgehen können.

Jede und jeder von uns reagiert anders auf die aktuelle Herausforderung. Ein Leitsatz der Krisenseelsorge lautet: „Es ist völlig normal, unnormal zu reagieren, wenn etwas Unnormales passiert.“ – Ein Satz, der entlastet und auch dazu beitragen kann, die Reaktionen anderer besser einordnen zu können.

Entscheidend ist, zu verstehen, was angesichts einer Krise (unterbewusst) in unserem Gehirn abläuft. Die Schülerinnen und Schüler haben den Link zu einem Podcast mit der Psychologin Dr. Annegret Wolf erhalten, in dem sie dies anschaulich anhand des Phänomens „Hamsterkäufe“ erklärt und dabei auch die Rolle der sozialen Medien miteinbezieht.

Für uns alle stellt sich die Frage, wie man selbst mit der aktuellen Situation am besten umgeht. Dazu hat die Notfallseelsorge des Bistums Augsburg eine „Handreichung zur Katastrophe – Psychohygiene für Jugendliche“ erstellt. Hier finden die Schülerinnen und Schüler Tipps für die Gestaltung des Alltags, für die Situation in der Quarantäne und mit der eventuellen eigenen Erkrankung, aber auch Ratschläge und Hilfsangebote für den Umgang mit dem Fall, dass eine nahestehende Person im Krankenhaus behandelt wird oder sogar stirbt.

Im anlaufenden Präsenzunterricht soll der Fokus auf dem Thema Resilienz liegen. „Unter Resilienz wird die Fähigkeit von Menschen verstanden, Krisen im Lebenszyklus unter Rückgriff auf persönliche und sozial vermittelte Ressourcen zu meistern und als Anlass für Entwicklung zu nutzen.“ (Welter-Enderlin & Hildenbrand 2006). Das Wissen darum, wie die eigene Resilienz ausgebaut werden kann, kann nicht nur dabei helfen, die aktuelle Corona-Situation zu meistern, sondern auch etwaige andere Krisen im Laufe des Lebens zu bewältigen.

Tina Zimmermann

Bild von S. Hermann & F. Richter auf Pixabay