Europatag mit MdB Thomas Erndl
Am 19.04.2024 erlebten Schülerinnen und Schüler aus fünf verschiedenen Klassen einen Politiker hautnah: Der Abgeordnete des Bundestages für den Wahlkreis Deggendorf, Herr Thomas Erndl, stand im Rahmen des EU-Projekttages Rede und Antwort.
Die Fachbetreuerin für Politik und Gesellschaft, Frau Rieder, initiierte das Treffen mit dem Politiker, der einst eine Ausbildung zum Energieelektroniker absolvierte.
Nach einer kurzen Begrüßung durch den Schulleiter, Herrn OStD Ziegler, und einigen Worten von Herrn Erndl zu seiner Person konnten die Schülerinnen und Schüler ihre Fragen loswerden.
Diese reichten von der Frage nach dem weiteren Glasfaserausbau, die wohl immer noch einige Schüler beschäftigt, bis hin zu den Friedensverhandlungen im Krieg zwischen der Ukraine und Russland. Während er auf den teilweise bereits erfolgten Ausbau mit schnellerem Internet verweisen konnte und weitere Baumaßnahmen in Aussicht stellte, war die Frage nach einer friedlichen Lösung im Angriffskrieg Russlands weniger leicht zu beantworten: Schließlich seien Friedensverhandlungen nur möglich, wenn auch Russland dazu bereit sei. Allerdings verwies er auf den russischen Präsidenten, der die Weltordnung verändern wolle und nur die Sprache der Macht verstehe, weshalb sich Erndl für die Lieferung des Taurus-Marschflugkörpers an die Ukraine aussprach. MdB Erndl ist selbst Leiter des Fachausschusses Außenpolitik im Außen- und Sicherheitspolitischen Arbeitskreis (ASP) der CSU und war nach seinem Wehrdienst als Zeitsoldat auch in Bosnien-Herzegowina im Einsatz.
Damit war er auch ein ausgewiesener Experte für die Frage, ob die innere und äußere Sicherheit gewährleistet werden könne. Die Antwort auf diese Frage zeigte die Grenzen der Politik auf, die sehr wohl Geld an die Bundeswehr verteilen könne, aber nicht ohne die notwendige Akzeptanz in der Gesellschaft. Gerade im Hinblick auf die innere Sicherheit nahm er die Gesellschaft und damit auch die anwesenden Schülerinnen und Schüler in die Pflicht. Soziale Medien säen zunehmend Hass und Misstrauen in die Politik und es sei auch Aufgabe der Schülerinnen und Schüler, Medien kritisch zu konsumieren, Nachrichten zu hinterfragen und wachsam zu sein und nicht allzu einfachen Lösungen Glauben zu schenken.
In Bezug auf die etablierten Medien teilte er nicht den Eindruck eines Schülers, dass diese manchmal Informationen nicht veröffentlichten. Dabei wollte er den Medien keine bösen Absichten unterstellen. Generell empfahl der Politiker aber, sich über verschiedene Medienkanäle zu informieren. Nur Tiktok als Informationsquelle zu nutzen, sei jedoch zu einseitig.
Zur Frage der weiteren Nutzung der Kernenergie im Hinblick auf die dringend benötigte Energie sprach er sich klar gegen die Abschaltung von Isar 2 aus. Auch die Teillegalisierung von Cannabis halte er nicht für richtig. Er sieht diese als medizinisch problematisch an und befürchtet auch einen Mehraufwand für die Polizei sowie eine stärkere Belastung des Gesundheitssystems.
Aufgrund der Themenvielfalt war der Austausch mit einem Mitglied des Deutschen Bundestages sicherlich für alle Schülerinnen und Schüler gewinnbringend. Mit dem Appell, sich politisch oder gesellschaftlich zu engagieren und am 09. Juni zur Europawahl zu gehen, bei der man erstmals ab 16 Jahren sein Kreuzchen machen darf, endete die inhaltsreiche Fragerunde.
Abschließend möchten wir uns herzlich bei Herrn Erndl bedanken, der sich so viel Zeit für unsere Schüler genommen hat. Wir hoffen sehr, ihn wieder an unserer Schule begrüßen zu dürfen.
Magdalena Budweiser
Begrüßung: Begrüßung an der Berufsschule I von MdB Thomas Erndl durch OStD Ernst Ziegler (Schulleiter)
MdB Thomas Erndl antwortete auf jede Frage der Schüler zu aktuellen Themen
Die Schüler hatten viele Fragen vorbereitet und richteten diese direkt an MdB Thomas Erndl
StDin Daniela Rieder, Fachbetreuerin Politik und Gesellschaft, danke Herrn Thomas Erndl für seinen Besuch mit einem kleinen Präsent