Schuldnerberatung für unsere Schülerinnen und Schüler

Veröffentlicht am Montag, 09.03.2020 | Peter Wollinger

Kategorien: Unsere Schule

Schulden = lebenslänglich?       

Ein wichtiger Termin für die Berufsschüler, aber auch die Schüler der Technikerschule im Jahresverlauf ist die Schuldnerberatung durch die Caritas Deggendorf. Für die Veranstaltung wurden die Lehrkräfte, wie immer, aus dem Klassenzimmer gebeten, um die Offenheit der Schüler zu begünstigen.

Schulden hat man bereits, wenn man beispielsweise einen Dispokredit bei einer Bank nimmt oder sich ein Smartphone auf Raten kauft. Auch wenn man sich etwas von einem Freund leiht, hat man Schulden. Schulden zu haben ist also relativ „normal“, aber man muss zwischen Verschuldung und Überschuldung unterscheiden. Es wird fatal für den Betroffenen, wenn er in Verzug kommt, also seinen Zahlungsverpflichtungen nicht mehr nachkommen kann.

Um unsere Berufsschüler vor solchen Situationen zu bewahren und mögliche Hilfestellungen aufzuzeigen, hatte der Fachbereich Sozialkunde Vorträge der Caritas Schuldner- und Insolvenzberatung Deggendorf an der Schule organisiert. Die Referentinnen befassten sich zunächst allgemein mit dem Thema Schulden. Sie begannen mit der Klärung wichtiger Fachbegriffe und regten die Teilnehmer dazu an, Ursachen für Überschuldung zu erarbeiten. Zu diesen zählen unter anderen unwirtschaftliche Haushaltsführung, Überforderung durch das bargeldlose Zahlungssystem, Arbeitslosigkeit und viele weitere Probleme.

Die Fachfrauen erläuterten als nächsten Punkt das Thema Bürgschaft und die dadurch auftretende gesamtschuldnerische Haftung an einem praktischen Beispiel. Die Banken und deren großes Angebot an Spar- und Versicherungsverträgen sind ein weiterer Auslöser für Verschuldungen. Bei allen Versicherungen, die jungen Leuten von den Bankberatern angeboten werden, sei streng darauf zu achten, ob sie wirklich benötigt werden und die Beiträge im finanziellen Rahmen des Versicherungsnehmers liegen.

Anschließend leiteten die Referentinnen die Schüler dazu an, einen Haushaltsplan zu erstellen, damit diese einen Überblick über ihr monatliches Budget erhielten. Zum Schluss konnten die noch offenen Fragen der Zuhörer durch die Beraterin geklärt werden.

Die Schuldnerberatung der Caritas kann jedermann unentgeltlich in Anspruch nehmen, jedoch müssen lange Wartezeiten bis zu sechs Monaten in Kauf genommen werden. Sinnvoll ist eine derartige Unterredung allerdings nur, wenn der Hilfesuchende den Experten mit Offenheit, Vertrauen und Ehrlichkeit begegnet.

Ein besonderer Dank gilt im Namen unserer Schülerinnen und Schüler den beiden engagierten Referentinnen Sandra Nagl und Lena Wagner für ihre äußerst gewinnbringenden Vorträge. Wir würden uns sehr freuen, wenn wir die Caritas-Schuldnerberatung im kommenden Schuljahr wieder anbieten könnten.

Marco Dollinger, Laurenz Stoiber und Fachbetreuer Markus Lautenbacher